25.04.2014 - Teleskoptreffen SHT

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Eine Nacht vorher war ich schonmal dort gewesen, aber auf dem Weg von Hamburg nach Rendswühren bei Neumünster hatte sich der Himmel derart zugezogen, dass bei der Ankunft am Treffpunkt nur noch eine schwarze Wolkendecke zu sehen gewesen war.
Am 25.04.2014 sah es, zumindest in Hamburg, schon viel besser aus. Nach einem sonnigen Tag fuhr ich unter einem ultramarinblauen Himmel los, wobei ich während der Fahrt immer wieder nach draußen schaute, um die ersten Sterne zu erspähen. Auf der Hälfte des Weges konnte ich dann endlich aus dem Auto heraus Jupiter mit seinen momentanen Weggefährten Castor und Pollux (Zwillinge) sehen, wobei sich die letzten lockeren Wolkenstreifen gerade am Horizont verflüchtigten. Ideales Beobachtungswetter für meinen Geschmack.

Am Treffpunkt angekommen, stellte ich flugs meinen 8" Dobson auf und verteilte ein Kuchenblech voller Himbeer-Mascarpone-Muffins, die ich kurz zuvor gebacken hatte. Anscheinend sind sie insgesamt gut angekommen, denn ich wurde ein paarmal nach dem Rezept gefragt. Es handelt sich dabei um ein uraltes geheimes Rezept von meinen Vorfahren mütterlicherseits...äh...was ich praktischerweise zuvor auf chefkoch.de gefunden hatte. Ich will es euch nicht vorenthalten.

Hier das Rezept für die Himbeermuffins von fenji auf chefkoch.de

Die ersten Minuten am Teleskop verbrachte ich mit Jupiter und Mars, für die ich mir nach wie vor eine noch höhere Vergrößerung wünsche, vielleicht am besten ein 5mm Okular, was eine Vergrößerung von 240-fach bieten würde, oder eine ordentliche 2-fach Barlow-Linse, mit der ich 267-fach vergrößern könnte, allerdings wahrscheinlich in einer fragwürdigen Qualität. Da muss ich mir nochmal Tipps besorgen.

Die ersten Deep Sky Objekte meines Lebens ließen auch nicht lange auf sich warten. Ein paar andere Sternfreunde kamen immer mal wieder bei mir vorbei und schwenkten mein Teleskop jeweils binnen weniger Sekunden auf verschiedene Objekte (Herkuleshaufen M13, Hantelnebel M27, Ringnebel M57, Leo-Triplett M65 und Whirlpool-Galaxie M51), die ich dann betrachten und bewundern konnte. Ich schaute abwechselnd durchs Okular, durch den Telrad und auf die Karten meines Deep Sky Reiseatlas im praktischen Laminat-Ringbuch und konnte so auch nach dem Wegschwenken die Objekte recht schnell wiederfinden. Ich denke, dass ich nun auch ohne Karten zum Beispiel M57, M13 und M51 ohne Probleme direkt mit dem Telrad aufsuchen könnte. Und das werde ich heute abend auch nochmal ausprobieren, vorausgesetzt, das Wetter spielt mit. Vielen Dank an die netten Helfer, die dies möglich gemacht haben, ich bringe nächtes Mal auch wieder Muffins mit ;)

Ich kann nicht unerwähnt lassen, dass Sternfreund Raffael seinen 30" Dobson aufgestellt hatte, eine spektakuläre Kanone, durch die man nur unter Zuhilfenahme einer langen Holzleiter schauen konnte. Leider habe ich es versäumt, auch einmal hindurch zu luschern. Hoffentlich klappt es beim nächsten Mal.

Nach Mitternacht sah man langsam, wie sich der Nebel der Milchstraße manifestierte - durch Schwan und Cassiopeia zog sich ein verwaschenes Band - und trotzdem konnte man ohne weiteres die schwarzen Silhouetten der Bäume vor dem helleren Horizonthimmel ausmachen. Während Jupiter seinen Kulminationspunkt längst erreicht hatte und wieder am Untergehen war, traute sich auch Saturn hinter ein paar Bäumen hervor und zeigte seine Ringe jedem, der sie sehen wollte. Ich wollte es.

Danach steuerte ich noch ein paarmal die mir nun bekannten Messier-Objekte an, um ein wenig Übung zu bekommen, bevor ich nochmal in meinen Atlas schaute, um auf eigene Faust zu suchen. Ich entschied mich für h und chi Persei, die schon mit dem Fernglas gut zu sehen waren.

Um etwa 02:30 Uhr war mir allerdings von den Füßen herauf so kalt geworden, dass ich beschloss, meine Sachen zu packen. Ich habe in dieser Nacht nette Bekanntschaften gemacht, wertvolle Tipps bekommen und schöne Beobachtungen unter einem wolkenlosen Himmel angestellt. Das nächste Mal bringe ich eine höhenverstellbare Sitzgelegenheit und wärmere Schuhe mit.

Wegen der Dunkelheit konnte ich leider keine Fotos machen, aber der "kleine Marco" von der Sternwarte Neumünster war schon einige Zeit früher vor Ort als ich und hat noch bei Tageslicht fotografiert.

Hier geht es zu Marcos Blog-Eintrag

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