Aquarium - Tagebuch 12.02.2010 bis 26.08.2010

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12.02.2010


Gerade habe ich acht verschiedene Jungtiere gezählt. Die Kleinen halten sich nun vorwiegend nicht mehr am Filter auf, sondern auch an der Scheibe, auf dem Boden und im Moosgeflecht. Sie schwimmen munter durchs Becken und sind immer besser zu sehen.

Dadurch, dass sich keine Schnecken mehr im Aquarium befinden, werden die Scheiben langsam von Algen erobert. Ich muss also unbedingt wieder Schnecken einsetzen.

Nachtrag: Ich habe nun 3 Geweihschnecken und 2 Zebra-Rennschnecken besorgt. Hoffentlich fühlen sie sich wohl und grasen meine Algen ab :)

!RES aquarium2010_02_12_01.flv RES! Diese Zebra-Rennschnecke habe ich direkt an die Scheibe gesetzt, aber sie nähert sich lieber dem Boden und macht sich dann über ein Seemandelbaumblatt her. Man erkennt deutlich den Mund, mit dem sie die Algen an der Scheibe abweidet.
Beim Einsetzen der Schnecke wurde einer meiner Finger glatt von einer Garnele angeschwommen und systematisch nach essbaren Partikeln abgegrast.

!RES aquarium2010_02_12_02.flv RES! Wie ich später festgestellt habe, war diese winzige Schnecke bei den größeren mit dabei. Ich habe nur die Unterseite gesehen und weiß deshalb nicht, ob es sich um eine kleine Geweihschnecke oder um eine Zebra-Rennschnecke handelt. Ich tippe aber eher auf Geweihschnecke.

Wenn eine Schnecke an der Scheibe grast, raspelt sie mit ihrer zahnbesetzten Zunge die Algen herunter. Das Muster der kleinen Zähnchen kann man direkt auf der Scheibe sehen. Die Schnecke sitzt auf ihrem Saugfuß an einem Ort und bewegt ihren Mund dann langsam im Halbkreis darum herum, dann kriecht sie ein Stück weiter.

Ich habe meine Seite über das Aquarium nun in mehrere Unterseiten aufgeteilt, um dem Leser längere Lade- und Scrollzeiten zu ersparen.

13.02.2010

Die Schnecken haben innerhalb eines Tages die Vorderscheibe des Aquariums fast komplett von Algen befreit. So langsam mache ich mir keine Sorgen mehr, dass die Schnecken die Algen in den Griff bekommen, sondern eher darum, ob sie in einer Woche überhaupt noch etwas zu fressen haben werden. Ich hoffe, dass sie auch zusätzliches Futter annehmen. Genau wie die Garnelen sind auch die Schnecken wahre Scheunendrescher und ständig am Futtern.

14.02.2010

Einige der Baby-Garnelen haben ihre Ernährung umgestellt und stochern nicht mehr nur die Mikroorganismen von den Oberflächen im Aquarium, sondern gehen nun auch an Zusatzfutter. Spezielles Aufzuchtfutter habe ich nie gehabt, aber ich denke, dass es nun auch nicht mehr nötig ist.

Eine der großen Zebra-Rennschnecken hat sich in den Röhrenstapel verzogen und hockt dort auf Teufel komm raus. Keine Ahnung, was sie dort zu finden hofft.

!RES aquarium2010_02_14_01.flv RES! Ich habe ein Mitglied des Garnelen-Kindergartens beim Grasen an der Scheibe ertappt und sofort gefilmt. Hier kann man nun endlich auch mal die mikroskopischen Scheren des kleinen Biests erkennen. Das Tier ist nun etwa 0,8cm groß.

Ab Sekunde 12 bekommt es Besuch von einem Ruderfußkrebs, der seine Oma und seine Tante in Stuttgart grüßen lässt.

15.02.2010

Ich weiß nicht, ob es bisher Verluste unter den kleinen Garnelen gegeben hat, aber ich habe vorhin noch 8 gezählt, so viele sind es also mindestens noch. Am Filter sind die Kleinen kaum noch zu sehen, sie verhalten sich nun eigentlich ganz wie große Garnelen.

Heute morgen habe ich gesehen, dass ich nicht nur eine klitzekleine Schnecke im Becken habe, sondern derer zwei. Ich weiß noch immer nicht, um welche Art es sich handelt, aber in ein paar Tagen (oder Wochen) bin ich bestimmt schlauer.

Ich habe heute nochmal ein Stück Bio-Karotte verfüttert, aber es dümpelt kaum mal eine Garnele darauf herum, und auch die Schnecken betrachten es nicht als den Knaller schlechthin. In den nächsten Tagen werde ich vielleicht mal Gurke versuchen.

Das Seemandelbaumblatt ist aber ein beliebter Aufenthaltsort geworden - ständig sitzen 2 bis 3 Jungtiere darum herum, und meistens auch noch 1 bis 2 erwachsene Garnelen. Das Blatt wirkt durch die Huminsäuren leicht desinfizierend und tötet Keime ab.

Es lagen heute wieder zwei Exuvien auf dem Grund. Ich mache mir nicht mehr die Mühe, sie herauszufischen, zumal sie möglicherweise auch wichtige Nährstoffe bieten können.

17.02.2010

Heute sind meine 8 Hummel-Garnelen (Caridina breviata) angekommen, dazu noch 2 Mooskugeln und 4 Zebra-Rennschnecken. Zwei der Hummeln sind offenbar leider auf dem Transportweg gestorben, und von den Schnecken hat bis jetzt auch noch keine aus ihrem Haus herausgeschaut. Den übrigen 6 Hummeln scheint es ganz gut zu gehen, obwohl eine wohl eine leichte Störung hat, oben und unten zu unterscheiden. Möglicherweise wurde sie direkt nach der Häutung aus dem Becken genommen und hatte deshalb noch keine Gelegenheit, einen Statolithen aufzunehmen, so dass sie das Gleichgewicht nicht halten kann.

Derart zusammengepfercht sind meine 4 Zebra-Rennschnecken angekommen. Wie man sehen kann, handelt es sich um zwei unterschiedliche Typen: eine gestreifte und eine gestrichelte Farbvariante. Eine der Schnecken hat sich nachts immerhin schon bewegt.

Während sich die Neuankömmlinge noch akklimatisieren, machen sich Mutter und Kind schon über das Spirulina-Zusatzfutter her. Eigentlich war das eher für die Schnecken gedacht, aber wenn die Garnelen es auch mögen, soll es mir recht sein.

!RES aquarium2010_02_17_01.flv RES! Eine der Hummeln weidet neben einem toten Artgenossen, der leider den Transport nicht überlebt hat. Das ständige Geschaufle und die Sortiererei sind immer wieder nett mitanzusehen. Blitzschnell hebt die Garnele die kleinen Kiesbröckchen hoch und buddelt wie besessen darin herum. Ab und zu bekommt sie Besuch von anderen Dekapoden, seien es Hummeln oder Red Fires.

!RES aquarium2010_02_17_02.flv RES! Schnecken wie dieser Geweihschnecke macht der unebene und lose Kies-Untergrund des Aquariums nicht viel aus. Sie bewegen sich zwar vornehmlich an den Scheiben des Beckens entlang, können aber auch ohne Probleme über den Boden kriechen, um an Futter zu gelangen. Nur schwimmen können sie nicht :)

Möge es den neuen Bewohnern wohl ergehen - ich werde jedenfalls mein Bestes geben, um es ihnen an nichts mangeln zu lassen.

18.02.2010

Drei der vier neuen Zebra-Schnecken sind auf jeden Fall am Leben. Ich habe beschlossen, das Aquarium zu überfüttern, damit die Schnecken nicht Hungers sterben, und hoffe mal, dass sie die überschüssige Nahrung innerhalb der nächsten 3 Tage verputzen.

Die Hummeln, die sich gestern noch in der dunkelsten Ecke verkrochen hatten, sind nun hervorgekommen und hocken mit Vorliebe in Grüppchen zusammen. Es scheint ihnen soweit ganz gut zu gehen.

19.02.2010

Eine der Hummeln ist gestorben. Auch Tage nach dem Umsetzen kann so etwas passieren, wenn beispielsweise Häutungsprobleme vorliegen. Eigentlich kann man erst nach der ersten Häutung beurteilen, ob die Tiere den Wasserwechsel gut überstanden haben. Es verbleiben somit also nur noch 5 Hummeln im Becken.

Was den RedFire-Nachwuchs betrifft, habe ich nun insgesamt 11 Garnelen gezählt. Ich schätze, es werden insgesamt etwa 15-20 sein. Sie machen einen gesunden Eindruck.

Gestern habe ich noch einen löchrigen Stein als Versteckmöglichkeit ins Wasser gesetzt. Am meisten mögen ihn wohl die Schnecken und die Jungtiere. Die Hummeln sitzen vorzugsweise auf oder in der Nähe des Röhrenstapels.

20.02.2010

Mindestens 4 der verbleibenden 5 Hummeln sind in der Nacht gestorben. Die letzte habe ich nicht gefunden, aber ich werde mal davon ausgehen müssen, dass keine Hummel überlebt hat. Ich habe keine Ahnung, woran das gelegen haben könnte, aber seit einem Tag nach dem Umsetzen habe ich keines der Tiere beim Fressen gesehen und habe mir schon Sorgen gemacht.
Nun habe ich wahrscheinlich nur noch RedFires im Becken, aber ich werde bestimmt nochmal versuchen, sie mit anderen Arten zu vergesellschaften.

22.02.2010

Als ich heute ins Becken geschaut habe, sind mir sofort zwei Schnecken aufgefallen, die sich an der Frontscheibe zu schaffen gemacht haben. Es waren ca. 1cm lange Jungschnecken, die ich vorher vermeintlich noch nie gesehen hatte. Es müssen aber tatsächlich die beiden Jungtiere sein, die bis vor wenigen Tagen noch kaum zu sehen gewesen sind, weil sie noch so klein waren. Die Schnecken wachsen also ziemlich schnell, Respekt.

Zwei größere Schnecken lagen allerdings verkehrt herum im Wasser - ich muss bald herausfinden, ob sie noch leben.

Ich wollte heute die letzte Hummel suchen und habe deswegen einen Haufen Christmas-Moos zeitweilig aus dem Aquarium genommen. Dabei habe ich festgestellt, dass sich offenbar einige Zehntausend Mikroorganismen darin versteckt hatten. Die Moosbewohner sind zu klein, um sie zu identifizieren, aber ich vermute, das es sich um Wasserfloh-Nauplien oder etwas ähnliches handeln könnte. Das ganze Becken ist nun voll davon, aber ich glaube nicht, dass das zu einem ernsten Problem werden könnte.

Eine der Zebra-Schnecken habe ich heute aus dem Wasser gefischt. Ich glaube, dass sie auf dem Transportweg gestorben ist, jedenfalls hat sie sich noch nie bewegt, seit sie sich im Aquarium befand.

Die RedFire-Jungtiere wachsen schnell heran - wenn alles glatt läuft, wird bald ordentlich was los sein im Becken.

Vor ein paar Tagen habe ich mal einen Heu-Aufguss aufgesetzt, um Pantoffeltierchen zu züchten. Das Wasser ist schon knallgelb, aber ich bin mir noch nicht sicher, ob es sich um Pantoffeltierchen oder nichtlebendige organische Schwebstoffe handelt. Mein Mikroskop habe ich leider auch nicht zur Hand :-/

15.04.2010

Ich hatte viel zu tun und bin nicht zum Schreiben gekommen. In der Zwischenzeit kam es zu einer Schneckenexplosion. Ich hatte 4 oder 5 Quellblasenschnecken eingesetzt, und nun denke ich, dass ich etwa 100-150 kleine Schneckchen habe. Im Prinzip macht es noch nicht viel aus, weil es sich um winzige Jungtiere handelt, aber ich habe trotzdem eine Raubschnecke (Anentome helena) erworben, um die Kleinen nicht selbst töten zu müssen. So kann ich mir wenigstens einreden, dass es irgendetwas mit dem Kreislauf der Natur zu tun hätte.

Außerdem habe ich vor kurzem 5 Amano-Zwerggarnelen besorgt, die den Red Fires Gesellschaft leisten werden. Wenn sie denn überleben, was ich sehr hoffe. Die Amanos sind um einiges größer als die Red Fires und darum auch besser zu beobachten. Sie sind flinke Schwimmer, halten sich aber am liebsten in der Gruppe auf dem Filterschwamm auf.

26.08.2010

Ich habe nun 10 Amanos und neben weiteren Red Fires auch einige White Pearls. Eine Rennschnecke ist kürzlich verstorben, und ich muss wohl wieder ein paar Schnecken anschaffen, denn auch von den Quellblasenschnecken ist so gut wie nichts mehr übrig, und auf den Scheiben haben sich schon einige Grünalgen abgesetzt.

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